Im Sozialbereich geht nix. So ist es an allen Ecken und Enden zu hören. Wenn wir aber die aktuelle Situation genauer betrachten, könnte nichts falscher sein.
Der Kindergartenaufstand hat gemeinsam mit anderen Gruppierungen in Wien bis zu € 200,-- brutto mehr pro Monat für die Beschäftigten erzielt: Durch ein mutiges und kompromissloses Auftreten in der Öffentlichkeit mit zwei großen Demonstrationen.
Die Vernetzung der BetriebsrätInnen in der Wiener Suchthilfe legt sich gerade mit der Allmacht der Stadtregierung an, indem sie deren gefährliche Politik einer Vertreibung der Szene von Suchtkranken vom Karlsplatz kritisiert. Nebenbei würde diese durch die damit verbundene Einstellung der dazugehörigen sozialarbeiterischen Angebote auch die Arbeitsbedingungen zahlreicher KollegInnen und deren Lebensplanung über den Haufen werden.
Eine Arbeitsgruppe zu den Verwendungsgruppen im Bereich der psychosozialen Beratung/Betreuung im BAGS-Kollektivvertrag hat gerade mit einem Dogma des ÖGB gebrochen, indem die KollegInnen bereits vor Beginn der Verhandlungen im Rahmen einer BetriebsrätInnenkonferenz in die Entscheidungen einbezogen wurden. Dieser demokratische Zugang soll auch im Rahmen einer aktionistischen Organizing-Kampagne fortgesetzt werden.
Und schließlich machen noch die KollegInnen von Neustart (Bewährungshilfe) Anfang Juni 2010 eine Demo gegen den bei ihnen drohenden massiven Stellenabbau. Hier sehen wir nämlich im Sozialbereich bereits die ersten Auswirkungen des drohenden massiven Sparpaketes der Regierung.
Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Doch schon diese Beispiele machen klar: Es brennt im Sozialbereich! Wir Beschäftigten lassen uns miese Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung nicht länger gefallen. Wir wollen demokratische Gewerkschaftsstrukturen, in denen wir selbst über unsere Kampfmaßnahmen (ja, die wollen wir!) entscheiden! So würden wir zum Vorbild für die dringend erforderliche Umgestaltung der österreichischen Gewerkschaftsbewegung– jetzt, nicht irgendwann!
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