Donnerstag, 12. März 2009

QuerHerumBetrachtet: Frauenpolitik als Karrierismus

Wenn sich Österreichs Frauenministerin anlässlich des internationalen Frauentages für gleiche Einkommen für Frauen und die Veröffentlichung aller Gehälter ausspricht, können wir das nur aus vollem Herzen unterstützen. Wir fragen uns nur, warum sie als zuständige Ministerin nicht einfach dafür sorgt, dass diese Forderungen umgesetzt werden.

Zum gleichen Anlass hat sich die Ministerin auch dafür ausgesprochen, dass mehr Frauen in den Führungsgremien von Unternehmen (Vorstände, Aufsichtsräte) vertreten sein sollten. Wir wollen uns beileibe nicht gegen gleiche Karrierechancen für Frauen aussprechen. Gleichzeitig muss aber einmal die Annahme hinterfragt werden, ob Karriere an sich etwas Positives ist, wovon die Frauenministerin auszugehen scheint.
Aus eigener Erfahrung als Betriebsrat im Sozialbereich, wo es vergleichsweise viele Frauen in Führungspositionen gibt, weiß ich, dass es in der Praxis wenig Unterschied macht, ob mensch einer Chefin oder einem Chef gegenübersitzt. Für uns Lohnabhängige ist und bleibt das, was sie tun, eine gesellschaftliche Unterdrückungsfunktion. Unterdrückung aber gilt es abzuschaffen und nicht „gerecht“ zwischen den Geschlechtern zu verteilen! Wir wollen statt dessen die Abschaffung ungewählter Führungspositionen und damit auch das Ende dessen, was heute Karriere heißt.
Vollkommen ablehnen müssen wir schließlich  die Begründung der Ministerin dafür. Laut dieser erzielen Unternehmen mit gleich vielen Frauen wie Männern in der Führung bessere Ergebnisse; sie meint damit Gewinne. Abgesehen davon, dass eine Wirtschaft die nach dem Profitkriterium funktioniert, ohnedies abzulehnen ist, würde das bedeuten, dass Frauen besser darin sind, die Lohnabhängigen auszubeuten. Und das kann ja wohl nun wirklich nicht das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter sein, Frau an der Spitze der (männlichen) Karriereleiter angekommene Heinisch-Hosek!

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