Freitag, 29. Mai 2009

QuerHerumBetrachtet: Internationalismus heute

Die Demonstrationen des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) gegen die Krise von 14.-16. Mai 2009 in einer Reihe von Städten waren ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn die Mobilisierung unzureichend war, muss doch festgehalten werden, dass die Mobilisierung von Teilen der Basis ein Fortschritt gegenüber reinen FunktionärInnendemonstrationen war. Ebenso war es ein Fortschritt, dass es nicht mehr eine zentrale Demonstration gegeben hat, so dass die Möglichkeit zur Teilnahme näher an die Lohnabhängigen herangerückt ist. So manch einE VertreterIn des Kapitals sah da schon wieder ein Gespenst umgehen in Europa ...

Doch was passiert nach dieser europaweiten Kraftanstrengung? Kommt jetzt die Rückkehr zum business as usual der nationalen gewerkschaftlichen Arbeit? Oder aber werden die Gewerkschaftsspitzen aller Länder endlich erkennen, dass eine internationale Krise nur international bekämpft werden kann? Demonstrationen, die Ländergrenzen überschreiten, sind gut und schön. Wo aber bleiben grenzüberschreitende Arbeitskämpfe, die verhindern, dass die Lohnabhängigen in den verschiedenen Ländern (auch innerhalb von Konzernen) gegeneinander ausgespielt werden?
Das Kapital hat die nationalen Grenzen bei seinen Angriffen auf uns längst überwunden hat. Wenn nicht auch unsere Gegenwehr endlich grenzüberschreitend wird, dürfen wir uns nicht wundern, wenn uns nach der Devise der römischen Caesaren „Teile und Herrsche“ Land um Land unsere erkämpften Recht demontiert werden. Am Wirtschaftsstandort haben wir Lohnabhängigen kein Interesse, an den Lebensbedingungen der KollegInnen in allen Ländern der Welt aber sehr wohl. Diese gilt es gemeinsam zu verteidigen, denn jeder Angriff auf eineN von uns, egal wo, ist ein Angriff auf uns alle! Daher müssen wir das Motto der ArbeiterInnenbewegung wieder mit Leben erfüllen: ArbeiterInnen aller Länder – vereinigt euch!

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