Dienstag, 19. Juli 2011

Hafen von Oakland gesperrt

Am 43. Jahrestag der Ermordung von Martin Luther King (als er streikende MüllarbeiterInnen unterstützte), dem 4. April 2011, haben die HafenarbeiterInnen von Oakland dafür gesorgt, dass der Hafen still steht, um die ArbeiterInnen im ganzen Land, die sich derzeit gegen die Einschränkung ihrer gewerkschaftlichen Rechte wehren müssen, zu unterstützen. Dabei handelt es sich um die schärfsten Angriffe des Kapitals in den USA seit Jahrzehnten.

Nach den Kämpfen in Wisconsin und anderen Staaten des Mittleren Westens ist es kein Wunder, dass der Widerstand in Oakland seinen deutlichsten Ausdruck fand. Die Bay Area Local 10 der International Longshore and Warehouse Union (im wesentlichen die HafenarbeiterInnengewerkschaft der Westküste der USA) ist seit vielen Jahren als eine der kämpferischsten Gewerkschaftsgruppen weltweit bekannt. Hafenschließungen am 1. Mai, Streiks gegen die Kriege im Irak und in Afghanistan, Arbeitsunterbrechungen und Kundgebungen gegen Rassismus sprechen dafür eine deutlichen Sprache.
Auch wenn es an diesem Tag keine weiteren Solidaritätsstreiks mit den angegriffenen Lohnabhängigen im Mittleren Westen gegeben hat, so haben doch zahlreiche HafenarbeiterInnen der Region ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht. Prinzipiell war dies der erste Versuch, einen nationalen Tag zur Abwehr der Angriffe in zahlreichen Bundesstaaten durchzuführen. Der US-Gewerkschaftsdachverband AFL-CIO hat landesweit von über 1.000 Solidaritätsaktionen berichtet.
Auch wenn diese Aktionstage wichtig sind, wird es doch mehr brauchen, um zu verhindern, dass die ArbeiterInnen und ihre Gemeinden im Zuge der Offensive der herrschenden Klasse für die Fehler des Kapitalismus zahlen müssen. Das Beispiel der Local 10 in Oakland zeigt, wie eine nationale Bewegung gegen die Kürzungen in den USA erfolgreich aufgebaut und zum Sieg geführt werden könnte. Im Zeitalter der immer mehr und mehr Menschen bewusst werdenden historischen Krise des Profitsystems müssen die Gewerkschaften lernen, dass die neuen Herausforderungen, vor denen sie stehen, neue Antworten brauchen. So könnte die Local 10 auch zum Vorbild für Österreich werden.

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