Sonntag, 26. April 2009

QuerHerumBetrachtet: DruckerInnen kämpfen für uns alle

Bei den DruckerInnen stehen die Zeichen auf Sturm. Streiks gegen Lohnkürzungen sind in Planung. Bereits vor Ostern gab es mehrere sogenannte Stehungen, also eine Verzögerung des Druckbeginns. In manchen Gegenden sind die Tageszeitungen zu spät angekommen.

Nach Ostern sollen vorerst die Stehungen ausgeweitet werden, sowohl zeitlich als auch auf Druckereien, die nicht vorwiegend Tageszeitungen drucken. Besonders wichtig aus meiner Perspektive ist aber, dass es in dieser Zeit auch eine Urabstimmung über die Durchführung eines echten Streiks geben soll.
Damit zeigen die DruckerInnen einmal mehr, wie es in Wirklichkeit sein müsste. Nicht eine kleine Gruppe von teilweise ungewählten SpitzengewerkschafterInnen darf darüber entscheiden, ob in welcher Form und wie lange es zu Kampfmaßnahmen kommt – sonst hätte es wohl auch im Druck-Bereich schon einen schmutzigen Kompromiss gegeben. Nur die betroffenen KollegInnen selbst haben das demokratische Recht zu den genannten Entscheidungen!
Manche werden wie auch bei den LehrerInnen sagen: Schon wieder so eine privilegierte Berufsgruppe, die ihre überdurchschnittlichen Löhne verteidigen will. Aber: Kann sich irgendwer überhaupt Lohneinbußen von 13-27% leisten? Und außerdem sind die guten Arbeitsbedingungen der DruckerInnen nicht vom Himmel gefallen! Sie waren eine der ersten Berufsgruppen, die sich gewerkschaftlich organisiert haben. In der Folge gelang es ihnen auch, den ersten Kollektivvertrag überhaupt in Österreich zu erzwingen. Und schließlich waren sie schon immer kampfbereiter. Genau deswegen ist es den Bossen in anderen Branchen bereits gelungen, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern.
Und deshalb erfolgt jetzt auch dieser Frontalangriff. Das Kapital weiß genau, dass es überall sonst leichter Erfolge erzielen kann. Wenn erst einmal die DruckerInnen besiegt sind, die Angriffe in der IT-Branche und bei den ChemiearbeiterInnen im Rahmen der allgemeinen Offensive des Kapitals erfolgreich waren, dann wird es überall Rambazamba spielen.
Daher müssen wir alle den KollegInnen in den Druckereien unsere volle Solidarität zukommen lassen – wir kämpfen damit auch für uns selbst!

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