Mittlerweile wird immer klarer, dass wir Lohnabhängigen auch für die Wiederherstellung der enormen Profite der Unternehmen zahlen sollen. Schließlich kann es den – nach Diktion der ÖVP – LeistungsträgerInnen nicht zugemutet werden, selbst auch nur einen Cent zur Sanierung ihrer Krise beizutragen. Schließlich ist es ja auch eine enorme Leistung viel Geld zu besitzen und dieses durch unsere Arbeit vermehren zu lassen, ohne dabei selbst einen Finger zu rühren. Mir selbst würden in dieser Situation auch die Schweißperlen auf die Stirn treten ...
2009 wurden uns die Kosten der gesunkenen Profite in der Wirtschaft mehrheitlich durch sehr niedrige Kollektivvertragsabschlüsse aufgehalst. Die Strategie des Kapitals für heuer ist eine indirektere, die nicht so deutlich in Prozenten zu messen ist und daher bei den ManagerInnen die Hoffnung nährt, leichter damit durchzukommen. V. a. längere Durchrechnungszeiträume für Mehr- und Überstunden sowie die Verringerung der Zuschläge dafür stehen auf ihrem Speisezettel.
Als ob beim geltenden Arbeitszeitrecht und den kollektivvertraglichen Regelungen nicht eh schon alles total flexibel wäre! Aber an der einen oder anderen Ecke ist noch immer ein Centchen mehr Profit drinnen. Und auch Kleinvieh macht bekanntlich Mist.
Aktuell betroffen von dieser Diskussion sind insbesondere die MetallerInnen, wo die Unternehmen frecherweise behaupten, dass die weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten in den "hohen Lohnabschluss 2009 bereits eingepreist" war. Dass eine solche auch zu enormen Lohneinbußen führen muss, erwähnen sie natürlich nicht. Genauso wenig sagen sie, dass die hohe Arbeitslosigkeit nur durch eine Arbeitszeitverkürzung gelöst werden könnte, also das genaue Gegenteil einer weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeiten.
Diesen skandalösen Affront gilt es vollständig abzuwehren. Mit allen erforderlichen Kampfmaßnahmen, das versteht sich von selbst. Anstelle einer Arbeitszeitverlängerung und -flexibilisierung braucht es heute: Keine Sekunde mehr an flexiblen und unbezahlten Mehrleistungen – zehn Stunden pro Woche weniger für alle! Bei vollem Lohn- und Personalausgleich auf Kosten ihrer Profite – das versteht sich wohl auch von selbst!
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